Der Steppenwind schafft etwas Abkühlung bei über 40°C Hitze. Kaum vorstellbar was an diesem Ort vor über 70 Jahren passiert ist. Hier in Rossoschka – mitten im Kessel von Stalingrad.
In den Balkas (Erosionsspalten und -rinnen) sieht man die eingesackten Unterstände – Narben, die Krieg in der Steppe hinterlassen hat. In der Steppe findet man Patronenhülsen, Granaten- und Bombensplitter, Metall- und Gummigegenstände: Kriegsmaterial – Zeugen des Schlachtens.
Und …Knochen, sogar Knochen kann man in der Steppe finden. Menschliche Knochen. Skelette… hunderte, tausende, zehntausende, hundertausende. Und das nur hier – hier auf nur einem der großen Schauplätze des 2.Weltkrieges.
Die Einen suchten Lebensraum im Osten – die Anderen verteidigten ihre Heimat. Für Sie gab es keinen weiteren Weg nach Osten mehr. Die Wolga war die Grenze. An den Uferrand der Wolga gedrängt ging es für sie in Stalingrad um alles. Um Leben und Tod.
Auf der einen Seite der Straße liegen über 56.000 gefallene Soldaten der Wehrmacht und deren Verbündete, auf der anderen Seite über 13.000 tote sowjetische Soldaten. Auf beiden Seiten liegt nur ein Teil Gefallenen der Kämpfe und dennoch – lebend wären sie ungefähr die gesamte Bevölkerung von Städten wie Bamberg, Lübeck oder Brandenburg.
Und zwar ALLE MENSCHEN! ALLE – aber sie sind tot…hunderte, tausende, zigtausende.
weitere Informationen:
- Informationen zum Friedhof
Literaturtipp:
Das Schlimme ist nur immer wieder, dass diese Leute, die dafür gesorgt haben, dass die vielen Tausende von Gräbern weltweit „gefüllt“ wurden, sich aus solchen Mahnungen nichts machen. Nur die Menschen werden berührt, die solche Kriegs- und Greueltaten nie im Sinn hätten.